Rendezvous mit Goethe und Schiller

Rendezvous mit Goethe und Schiller

Für die Deutschleistungskurse der Stufe 12 des Albert-Schweitzer-Gymnasiums aus Eisenhüttenstadt ist es bereits seit mehreren Jahren Tradition die Stadt der Dichter und Denker zu besuchen. Nach zwei Jahren Pause aufgrund der Pandemie konnten  wir die langersehnte Abschlussfahrt mit unseren Lehrerinnen Frau Kamolz und Frau Steinhagen antreten.

Gleich nachdem wir in Weimar angekommen waren, ging es sofort in die Altstadt, um das Weimarer Haus zu besuchen.  Das Museum präsentiert die Stadt Weimar in den einzelnen Epochen. Für jede Epoche gab es einen kleinen Raum, welcher durch Wachsfiguren und entsprechenden Kulissen ziemlich realistisch gestaltet war. Es folgte eine Stadtführung beginnend auf dem Theaterplatz, auf dem das Nationaltheater steht. Das Wittumspalais, welches die Herzogin Anna-Amalia im 18. Jahrhundert bewohnte, musste entsprechend groß sein, da die Herzogin 365 Paar Schuhe besaß. Den Herderplatz mit der um 1500 erbauten Kirche namens „Stadtkirche St. Peter und Paul“ (Herderkirche) erkundeten wir anschließend. Von dort aus ging es in das Stadtschloss von Weimar, welches aufgrund von Renovierung vorübergehend geschlossen wurde und erst im nächsten Jahr wieder eröffnen soll. Im Park an der Ilm gibt es viele Denkmäler, auch das Reithaus und Goethes Gartenhaus befinden sich dort. Vorbei an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek liefen wir durch schmale Gassen bis zum Goethe-Haus. Beendet wurde die Führung am Schiller-Haus.

Der 2. Tag begann düster. Der Bus brachte uns auf den Ettersberg, nur wenige Kilometer von Weimar entfernt. Wir fuhren die lange „Blutstraße“ entlang, die von den Häftlingen des Konzentrationslagers  Buchenwald erbaut wurde. Der Regen sowie der starke Nebel erzeugte eine bedrückende Stimmung. Dadurch waren die übriggebliebenen Gebäude kaum zu erkennen und die noch erhaltenen Schienen des Bahnhofs von Buchenwald führten ins Nichts. Das Eingangstor trug die Aufschrift „Jedem das Seine“. In diesem Konzentrationslager wurden tausende Menschen inhaftiert. Darunter Juden, Homosexuelle, Asoziale, Kriminelle, Sinti und Roma sowie politische Gegner des NS-Regimes.  Das Krematorium war äußerst erschreckend, vor allem die Öfen, in denen die Menschen verbrannt wurden. Den Abschluss des Tages bildete das Theaterstück „Ich liebe dir“. Es handelte von einem ostdeutschen Vater, der die Politik, den Klimawandel und Vorurteile gegenüber Menschen aus dem ehemaligen Ost- und Westdeutschland thematisierte.

An Tag 3 durchquerten wir Weimar erneut und der Audioguide führte uns durch Schillers Heim, welches er damals etwa für 4200 Taler kaufte. Nur einige hundert Meter entfernt bestaunten wir Goethes Anwesen. Von außen sah dies eher schlicht aus, doch von innen erinnerte es an ein Schloss. Zudem bekam man einen interessanten Einblick in das Leben Goethes. Später am Nachmittag besichtigten wir die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Als es im Jahr 2004 einen großen Brand gab, wurden viele Bücher vernichtet und ein Teil der Bibliothek zerstört. Durch aufwendige Restaurierungsarbeiten konnte jedoch der mit Abstand am Schönsten gestaltete Rokokosaal wiederhergestellt werden. Wenn man nach Weimar reist sollte man diesen auf jeden Fall besuchen.

Weimar ist eine kleine Stadt, bietet allerdings viele kulturelle Attraktionen, wie Schlösser, Museen und Parks, die insbesondere im Herbst ihren Charme zum Ausdruck bringen.


Im Auftrag des Leistungskurses: Klara Dietrich und Cosima Franze